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Franz K.

Franz K.

CZ/IRL 2025, R: Agnieszka Holland, D: Idan Weiss, Peter Kurth, Carol Schuler, 127 min

Kafka-Verfilmungen liegen im Trend. Allein letztes Jahr widmeten sich eine ganze Serie sowie der Kinofilm »Die Herrlichkeit des Lebens« dem Ausnahmeschriftsteller. Nun also »Franz K.«, der gerade erst beim Toronto International Film Festival (TIFF) Premiere feierte. So viel gleich vorweg: Für einen Erstkontakt mit Kafka ist der Film eher weniger geeignet. Regisseurin Agnieszka Holland arbeitet voraussetzungsreich. Immer wieder springt sie durch Kafkas Leben. Setzt gewagte Schnitte, nicht nur in der Biografie des Schriftstellers, sondern weit darüber hinaus. Kafka – das sind bei Holland der Autor, seine Texte, aber auch der Nachruhm, seine Familie und die inzwischen legendäre Geschichte, wie Kafkas Freund Max Brod seine Schriften aus dem von Nazis besetzten Prag schmuggelte. »Franz K.« mischt Spielfilmszenen mit dokumentarischen Aufnahmen von heute, etwa aus dem Inneren des Kafka-Museums. Mitunter wenden sich Figuren direkt an das Publikum, erklären ihre Perspektive auf den Freund, den Ehemann, den Sohn. Auch dessen Texte werden bebildert. Manchmal in besonders drastischen Details. Das Ganze ist ein gewaltiges Unterfangen und letztlich bleibt es vieles schuldig. Zu hastig sind die biografischen Szenen inszeniert. Zu überladen wirkt der zeitliche Rahmen. Immerhin die Schauspieler überzeugen. Im Zentrum Idan Weiss als ein bleicher, hochsensibler Kafka und Peter Kurth als sein jähzorniger, verständnisloser Vater. Josef Braun


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