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Heldin

Heldin

D/CH 2025, R: Petra Biondina Volpe, D: Leonie Benesch, Sonja Riesen, Selma Adin, 92 min

Der Ärzte- und Pflegekräftenotstand ist nicht nur in Deutschland ein gravierendes Problem, sondern mittlerweile fast überall auf der Welt anzutreffen. Petra Volpe (»Die göttliche Ordnung«) hat in ihrem neuen Film »Heldin« einen fast schon dokumentarisch anmutenden Blick auf den Arbeitsalltag einer Krankenschwester in einem Schweizer Krankenhaus während einer exemplarischen Spätschicht geworfen. Diese wird hier von Leonie Benesch verkörpert, die ihre Rolle ähnlich perfektionistisch anlegt wie die als Lehrerin im oscarnominierten »Das Lehrerzimmer« von Ilker Çatak. Die dynamische Kamera von Ausnahmebildgestalterin Judith Kaufmann folgt Krankenschwester Floria Lind auf ihren Arbeitswegen, hält Medikamenten-Verabreichungen, Visiten, Fahrten in den OP-Saal und Auseinandersetzungen mit nörgeligen Privatpatienten detailliert fest. Immer wieder kommt es dabei zu Hektik, Stress und schließlich auch Fehlern, weil die Station chronisch unterbesetzt ist. Dadurch, dass Petra Volpe ihre »Heldin« so musterbildlich angelegt hat, entsteht im weiteren Verlauf der Geschichte eine viel größere Fallhöhe, die das Publikum auch emotional sehr mitnimmt. Selten zuvor hat ein Spielfilm einen dermaßen hohen Authentizitätsgrad erreicht, während er in den beschwerlichen alltäglichen Wahnsinn eines Krankenhauses eintaucht. Ein Film, der lange nachhallt und zum Nachdenken anregt. Frank Brenner


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