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Hochstapler und Ponys

Hochstapler und Ponys

D 2025, R: Timo Jacobs, D: Kathrin Laser, Timo Jacobs, Max Bertani, 98 min

Ein richtig gutes Drehbuch ist Gold wert. Casper hat so eins quasi nebenbei geschrieben: Über einen Virus, der von dem alten Bond-Bösewicht Blofeld stammt und der alle Tiere unfruchtbar macht. Problem: Den unvorhergesehenen Erfolg damit heimst seine Ex-Freundin Justine ein, die sich das Skript offenbar unter den Nagel gerissen hat und zum Beispiel auf dem Filmfestival in Island einen Preis abräumt. Der Film begleitet das lakonische Duo Casper und seinen Kumpel Max auf der Suche nach der Ex mit dem Text und der Wahrheit. Dabei verfolgen die beiden die Spur bis nach Hollywood, geben sich selbst als Journalisten aus, leben bei Justines Tante, treffen Stars, Performance-Künstler und US-Normalos und geraten in eine Mordserie, die mit dem Film zusammenhängt. Die Handlung ist aber (leider) fast Nebensache, das Independent-Drama besticht eher durch seine teils skurrilen Figuren, Ideen und Dialoge, die manchmal wie Karikaturen von Interaktionen anmuten. Da muss auch mal Ponys der Popo geputzt werden. Zu dieser Gesamt-Tonalität, die in vielem leise gegen den Kino-Mainstream anspielt und Seitenhiebe gegen den Zeitgeist austeilt, gesellt sich auch eine ebenso abstrakte, aber passende Filmmusik. Das alles reicht für einen sympathischen, andersartigen Film. Zu einem wirklich herausragenden fehlt dann aber doch: ein richtig gutes Drehbuch. Markus Gärtner


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