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Leid und Herrlichkeit

Leid und Herrlichkeit

Melancholische Erkundungen

E 2019, 112 min, R: Pedro Almodóvar, D: Antonio Banderas, Penélope Cruz, Leonardo Sbaraglia Pedro Almodóvar ist ein Regisseur, der sich über die Jahre seinen ganz eigenen Kosmos aufgebaut hat. Dazu gehören die Schauspieler, wie Antonio Banderas oder Penélope Cruz, die wiederholt in seinen Filmen auftreten. Genauso wie die starken Farben; die Bilder, die an vielen Stellen von Literatur, Musik und Malerei durchdrungen sind. All diese Elemente finden sich auch in Almodóvars jüngstem Film wieder. Es fällt schwer, den Protagonisten Salvador Mallo, einen Regisseur, den die Tristesse gepackt hat, nicht als Alter Ego des Spaniers zu sehen. Müde bewegt er sich durch seine Welt. Geplagt von Rückenschmerzen und heftigen Migräneattacken hat er seine Medikamente durch Heroin ersetzt und geht kaum noch vor die Tür. Lebendig sind für diesen Mann nur seine Filme und die Erinnerungen. Gekonnt wechselt Almodóvar die Zeiten. Zeigt den kleinen Jungen, der mit seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen fernab von Madrid aufwächst. Der Vater ist die meiste Zeit über abwesend. Immer mehr vermengen sich Vergangenheit und Gegenwart. Bis die Auflösung eines Familiengeheimnisses schließlich dafür sorgt, dass man versteht, was diesen Regisseur davon abhält, seiner großen Kinoleidenschaft nachzugehen. Ebenjene weckt »Leid und Herrlichkeit« mit seinen eindrücklichen Bildern, guten Dialogen und stark aufspielenden Darstellern beim Zuschauer. Selten wurde Erschöpfung so schön in Szene gesetzt. Josef Braun


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