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Von Vätern und Müttern

Von Vätern und Müttern

DK 2022, R: Paprika Steen, D: Katrine Greis-Rosenthal, Jacob Lohmann, Nikolaj Lie Kaas, 96 min

Okay, Triggerwarnung: Wer schulpflichtige Kinder hat, könnte hier unliebsame Erinnerungen an endlose Elternabende durchleben. Paprika Steen serviert in 97 Minuten eine Satire, die schmerzhafte Wahrheiten an den Tag bringt. Ob man das lustig findet oder als realitätsfern abtut, liegt also am eigenen Standpunkt. Es bleibt aber nun mal ein Fakt: Wer sein Kind zur Schule schickt, muss sich mit den Eltern der anderen Kinder arrangieren. So ergeht es auch Piv und Ulrik. Ihre Tochter Hannah soll auf eine Schule mit kreativer Ausrichtung, in der Hoffnung der Eltern, dass dort ihre Talente besser gefördert werden. Für die Sechstklässlerin ist es bereits der vierte Schulwechsel innerhalb kurzer Zeit. Meist scheitern die Institutionen am Anspruch der Mutter. Diesmal soll alles klappen, deshalb sind Piv und Ulrik auch sehr bedacht darauf, bei der gemeinsamen Hüttenfahrt einen möglichst guten Eindruck zu machen. Doch die scheinbare Harmonie innerhalb der Elternschaft trügt. Das Wochenende wird bald zur blutigen Schlammschlacht. Die vom Schauspiel in den Regiestuhl gewechselte Paprika Steen hat hier ein Ensemble bekannter dänischer Schauspielerinnen und Schauspieler versammelt: Lisa Loven Kongsli, Carsten Bjørnlund, Nikolaj Lie Kaas, Lars Brygmann: die 13 Akteurinnen und Akteure haben sichtlich Spaß in ihren Rollen und wer sich darauf einlässt, dass unter ihnen absolut keine Sympathieträger zu finden sind, kann sich über ihre Macken und Marotten genüsslich amüsieren. Zumindest bis zum nächsten Elternabend. Lars Tunçay


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