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Milch ins Feuer

Milch ins Feuer

D 2024, R: Justine Bauer, D: Karolin Nothacker, Johanna Wokalek, Pauline Bullinger, 78 min

Katinka ist 17 und will den Hof ihrer Familie übernehmen. Doch von der Landwirtschaft kann kaum mehr einer leben und als Frau muss sie ohnehin einen wohlhabenden Bauern erwischen und heiraten, so ist es üblich. Ihre Mutter würde es lieber sehen, wenn sie eine Ausbildung bei Aldi macht oder im Schlachthof anfinge, statt wie sie ein Leben als Bäuerin zu fristen. Katinkas beste Freundin Anna will lieber weg. Ihre Pläne zerbrechen, als sie schwanger wird. Aber Omas Tomaten sind in diesem Jahr so gut geworden wie nie zuvor. Es sind die Frauen, die den Hof zusammenhalten. Aber gerade sie sind es, die am wenigsten Einfluss auf ihre ohnehin ungewisse Zukunft haben. Regisseurin Justine Bauer, die an der Leipziger HGB studierte, geht es in ihrem Debüt vor allem um eine realistische Darstellung der Bäuerin im Film, die viel zu selten im Kino sichtbar ist. Bei aller Aktualität ist »Milch ins Feuer« ein Sommerfilm, herrlich leicht inszeniert – wie der Schwung der Schaukel, die in der ersten Einstellung minutenlang über den Fluss fliegt. Die Darstellerinnen und Darsteller, viele von ihnen im Dorf gecastet, wirken frei und unverstellt, von Pedro Carnicer mit der Kamera fast dokumentarisch eingefangen. Gedreht wurde in der Region Hohenlohe, im Nordosten von Baden-Württemberg, was sich auch in der Mundart widerspiegelt. Die Geschichte könnte sich aber überall in Deutschland abspielen. LARS TUNÇAY


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