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Miroirs No. 3

Miroirs No. 3

D 2025, R: Christian Petzold, D: Philip Froissant, Paula Beer, Barbara Auer, 86 min

»Miroirs No. 3« wirkt wie ein alter Bekannter. Die Motive und Themen tauchen variierend in beinahe allen von Christian Petzolds Filmen auf: Verlust und das Ausfüllen der Leerstellen, das Leben mit Geheimnissen und die scheinbare Unmöglichkeit harmonischer Beziehungen. Auch hier setzt er auf seine Trademarks und etabliertes Stammpersonal. Der aus Ravels impressionistischem Klavierzyklus entnommene Titel bildet den Rahmen, den Petzold in Bilder rückübersetzt hat. »Une barque sur l’océan« heißt das Stück weiter, das rettende Boot, auf dem Schiffbrüchige Zuflucht finden. Laura und Betty (Paula Beer und Barbara Auer) werden durch das Schicksal zusammengeführt. Die Klavierstudentin Laura ist todunglücklich, beinahe todessehnsüchtig. Und auch über der Familie Bettys liegt ein tiefer Schatten. Auf einer Autofahrt trifft sich ihr Blick zweimal, ungläubig vertraut. Kurz darauf verunglückt das Auto, Lauras Freund stirbt und sie kommt in Bettys Obhut. Die offenkundige Harmonie, die sich zwischen den beiden auftut, sie aufblühen lässt und sich schließlich auch auf das entfremdete Gespann von Vater und Sohn (Matthias Brandt und Enno Trebs) überträgt, überdeckt ein für alle Zuschauer schon früh offensichtliches Geheimnis, um das es Petzold aber gar nicht vordergründig geht. Wichtiger ist, was die Begegnung mit den Leben der Einzelnen auf unausgesprochene, beinahe mystische Weise tut. Philipp Mantze


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