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One cut of the dead

One cut of the dead

Irre!

J 2017, OmU, 96 min, R: Shin’ichirô Ueda, D: Takayuki Hamatsu, Yuzuki Akiyama, Harumi Shuhama Eine herzzerreißende und fleischzerfetzende Szene eröffnet den irren Ritt, auf den uns Regisseur Shin’ichirô Ueda mit »One Cut of the Dead« einlädt. Ein Untoter bedroht ein kreischendes Schulmädchen – dann ruft jemand »Cut!« und wir befinden uns am Filmset eines Trash-Horror-Streifens. Director Higurashi hat für den Dreh seines Zombiehorrors eine stillgelegte japanische Fabrik aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Nur dumm, dass dort die Toten wirklich zum Leben erwachen und aus dem Film im Film schließlich einen echten Horrortrip machen – gedreht in einem irrwitzigen 37-minütigen Take. Dabei ist es schier unglaublich, wie viele Ideen in der Low-Budget-Produktion stecken. Das minimale Budget kompensieren alle Beteiligten mit Hingabe und Einfallsreichtum und sehr, sehr viel Kunstblut. Heraus kam einer der überraschendsten Genrefilme der letzten Jahre. Wenn in der zweiten Hälfte das Making-of des Films im Film beginnt und schließlich zum Abspann das Making-of des Making-ofs, ist der Knoten im Hirn komplett und der Spaß auf Anschlag. »One Cut of the Dead« ist ebenso Horrorkomödie wie ein Film über das Filmemachen, eine wahre Motivationsspritze für Nachwuchsregisseure - und noch dazu ein Kinohit im Heimatland: In Japan spielte der gerade mal 3 Millionen Yen (etwa 26.000 Euro) »teure« Film mehr als das 250-Fache seiner Produktionskosten ein. Lars Tunçay


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