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Parallele Mütter

Parallele Mütter

E/F 2021, R: Pedro Almodóvar, D: Penélope Cruz, Milena Smit, Israel Elejalde, 120 min

Die Fotografin Janis lernt während eines Shootings den forensischen Archäologen Arturo kennen. Beide verstehen sich gut und Janis bringt ein Anliegen zur Sprache: Vor ihrem Heimatdorf soll sich ein Massengrab befinden, in dem sie die Gebeine ihres Urgroßvaters vermutet, neben denen vieler anderer Menschen, die im spanischen Bürgerkrieg ermordet wurden. Die Organisation, für die Arturo arbeitet, hätte die Mittel, die Toten zu bergen, so dass sie würdevoll bestattet werden und die Angehörigen einen Abschluss finden könnten. Arturo will sich darum kümmern, die beiden verbringen die Nacht miteinander – und Janis wird schwanger. Neun Monate später teilt die Mittvierzigerin das Krankenhauszimmer mit der deutlich jüngeren Ana, die ebenfalls ein Baby erwartet. Nach der Geburt der Kinder schläft die Bekanntschaft zunächst ein, bis Janis etwas erfährt, das ihre Welt auf den Kopf stellt. Kaum ein Regisseur beherrscht die Kunst des Melodrams besser als Pedro Almodóvar. Diesmal verknüpft er sein Leib-und-Magen-Genre mit einem historischen Nebenplot, was bisweilen etwas zu viel auf einmal ist. Da der Fokus aber auf der Handlung um die gewohnt starken Frauenfiguren liegt, grandios verkörpert von Stammschauspielerin Penélope Cruz und Newcomerin Milena Smit, ist der jüngste Almodóvar zwar nicht der beste, aber immer noch ein gelungener, zutiefst menschlicher Film, in dem vieles anders kommt, als man denkt. Peter Hoch


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