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Pfau − Bin ich echt

Pfau − Bin ich echt

D/AT 2024, R: Bernhard Wenger, D: Albrecht Schuch, Julia Franz Richter, Anton Noori, 102 min

Matthias ist der perfekte Begleiter. Er kann gestochen über experimentelle Musik daherreden, Geschäftspartner beeindrucken oder so tun, als wäre er der perfekte Sohn oder ein Papa, der als Pilot arbeitet. So tun, als ob – das ist Matthias’ Beruf. Er arbeitet in einer hippen Agentur, die ihn rent-a-friend-like verleiht. Problem dabei: Matthias ist so darauf aus, den Vorstellungen seiner vielen Gegenübers zu entsprechen, dass ihm nicht mehr klar ist, wer er selber ist, wenn er denn mal er selber ist. Als ihn seine Freundin deswegen verlässt, ist er allein und kommt nicht klar. »Pfau – Bin ich echt« wäre schon allein deswegen ein sehenswerter Film, weil Hauptdarsteller Albrecht Schuch es schafft, diesen Matthias aalglatt und gefühllos, aber dennoch emotional überzeugend zu verkörpern. Hinzu kommt eine kunstvoll komponierte Ästhetik, die die pseudo-schicke Welt, in der sich Menschen andere Menschen ausleihen, um sie zu präsentieren, passend bebildert. Und nicht zuletzt ist es ein feiner, subtiler Humor, der sich durch das Langspielfilmdebüt des Österreichers Bernhard Wenger zieht. Eine tragikomische Gesellschaftssatire, die amüsant aufzeigt, wie kaputt zwischenmenschliche Beziehungen im Spätkapitalismus sein können, ohne dass es jemanden stört. Juliane Streich


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