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Porträt einer jungen Frau in Flammen

Porträt einer jungen Frau in Flammen

F 2019, R: Céline Sciamma, D: Noémie Merlant, Adèle Haenel, Luàna Bajrami, 122 min

F 2018, auch OmU, 120 min, R: Céline Sciamma, D: Noémie Merlant, Adèle Haenel, Luàna Bajrami Frankreich, 1770: Auf beschwerlichen Pfaden reist die Pariser Malerin Marianne auf eine abgelegene Insel in der Bretagne. Ihr Auftrag: Sie soll die Tochter des Hauses, die ehemalige Klosterschülerin Héloïse, malen – ohne dass sie es mitbekommt. Die junge Frau soll gegen ihren Willen mit einem Italiener verheiratet werden und weigert sich, für das Hochzeitsporträt Modell zu sitzen. Für sie ist Marianne eine Gesellschafterin, die sie bei den Spaziergängen an der schroffen Steilküste begleiten soll. Kurz zuvor hat sich ihre Schwester hier hinuntergestürzt. Héloïse ist schweigsam und entzieht sich zunächst den Blicken Mariannes. Doch allmählich entwickelt sich zwischen den Frauen eine zarte Beziehung, der aber Mariannes Geheimnis im Wege steht. Behutsam erzählt Céline Sciamma (»Tomboy«) die Liebesgeschichte in stillen Blicken und flüchtigen Gesten. Sorgfältig arrangiert sie ihre Tableaus, die niemals inszeniert wirken. Immer wieder zögert sie den Schnitt heraus, um die Wahrheit in einer Szene zu erfassen, fängt die Seele in der Entstehung eines Kunstwerks ein. Die hypnotische Kraft der Bilder von Kamerafrau Claire Mathon (»Der Fremde am See«) wird gestützt von zwei starken Hauptdarstellerinnen: Noémie Merlant (»Der Himmel wird warten«) als selbstbewusste Künstlerin Marianne und Adèle Haenel (»Die Blumen von gestern«), die Héloïses komplexen Charakter einfängt. Lars Tunçay


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