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Return to Dust

Return to Dust

CHN 2022, R: Li Ruijun, D: Renlin Wu, Hai-Qing, 131 min

Die Zeit ist ungewiss in der kargen Provinz Gaotai im Nordwesten Chinas, unweit der Wüste Gobi. Es könnte ein Tag vor etlichen Jahrhunderten sein oder ein Moment im Heute. Armut kennt keinen Fortschritt. Fernab der Metropolen Shanghai und Peking leben die mittellosen Bauersfamilien seit Generationen mit dem wenigen, was die Erde ihnen gibt. So auch die Familie von Ma. Er, der vierte Bruder, soll eine Frau finden und wird verheiratet mit Guiyang, die von den Schlägen ihrer Brüder gelähmt und inkontinent ist. Gemeinsam bauen sie sich in harter Arbeit ein einfaches Leben auf, das auch Momente des Glücks bereithält, wenn sie mit ihrem Esel in das selbst gebaute Haus ziehen, den Weizen ernten oder ihre Hühner großziehen. Doch die Regierung treibt den Fortschritt unaufhaltsam voran und bald werden auch die Bauern von ihrem Land verdrängt. Ehrlich und einfühlsam erzählt Regisseur Li Ruiyun sein Drama und legt dabei wenig Wert auf Sentimentalitäten. Gedreht hat er es vornehmlich mit den lokalen Familien in seinem Heimatort. Sein Film hat ein Herz für die einfachen Leute und ihr entbehrungsreiches Leben. Behutsam erzählt und in starke Bilder gefasst zeigt er eine mitreißende Geschichte einer schwindenden Welt, die in seiner Heimat unerzählt bleibt. Dort wurde »Return to Dust« kurz nach der Veröffentlichung aus dem Programm aller Streaming-Anbieter gestrichen. LARS TUNÇAY


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