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Rückkehr nach Ithaka

Rückkehr nach Ithaka

GB/I/GR/F 2024, R: Uberto Pasolini, D: Ralph Fiennes, Juliette Binoche, Charlie Plummer, 118 min

Spoiler-Alarm auf der Leinwand: Bevor 2026 Christopher Nolan seine Interpretation von Homers »Odyssee« in die Kinos bringen wird, kann das Publikum schon jetzt den Ausgang der Geschichte erfahren. Regisseur Uberto Pasolini hat sich des abschließenden Drittels des fast 3.000 Jahre alten griechischen Epos angenommen und daraus ein Drama über die Folgen von Kriegsversehrtheiten gemacht – jener der Kämpfer auf dem Schlachtfeld wie auch jener der Frauen und Kinder daheim. König Odysseus kehrt darin nach seinen Erlebnissen rund um den Trojanischen Krieg nicht als Held, sondern als gebrochener Mann auf seine Heimatinsel Ithaka zurück. Zu erkennen gibt er sich allerdings nicht, zu schwer wiegt für ihn die Schuld, dass keiner seiner Gefährten überlebt hat. Seine Frau Penelope hält indes schon lange den Avancen zahlloser Freier stand, die durch eine Heirat zum neuen König werden wollen, während ihr Sohn Telemachus die Hoffnung auf die Heimkehr seines Vaters längst aufgegeben hat. Nach »Stürmische Leidenschaft« und »Der englische Patient« geben Ralph Fiennes und Juliette Binoche hier zum dritten Mal bravourös ein Liebespaar, wobei sie erst im letzten Akt aufeinandertreffen. Ohne jeglichen Fantasy-Ballast, sondern fast wie ein Kammerspiel anmutend, erzählt der Film – vom blutigen Finale einmal abgesehen – betont ruhig davon, dass es bei Kriegen nur Verlierer und nie wirkliche Gewinner gibt. Peter Hoch


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