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The Misadventures of P.B. Winterbottom

The Misadventures of P.B. Winterbottom

Spiel des Monats - Der Herr, seine Klone und die große Kuchenjagd

Preis: 4 €

P.B. Winterbottom ist ein brutaler Schuft - er wird Ihr Gehirn verletzen, ihm Schmerzen zufügen, so viel ist sicher. Winterbottom wird sich selbst in der Zeit zurückschicken, er wird sich vervielfältigen und so seinen Schabernack treiben. Er wird Sie zwingen, auf eine derart vertrackte Art und Weise zu denken, dass Sie Ihr Hirn auswringen und zum Trocknen auf die Leine hängen können. Es ist eine Sucht, die den dropsigen Protagonisten antreibt, denjenigen zu foltern, der ihn gerade steuert - und alle, die zuschauen und miträtseln. Winterbottoms Wollust gilt dem Blaubeerkuchen. In einer schwarz-weißen Jugendstilwelt geht er mit Schirm, Charme und Zeitmaschine auf Raubzug. Zunächst ist das Spiel ein gewöhnlicher Puzzle-Plattformer. Man springt auf verschiedenen Ebenen umher, bedient Wippen und Schalter, wird mit Katapulten in die Höhe geschossen - alles, um die im Level verteilten Kuchenstücke zu erhaschen. Das Besondere dabei ist, dass Winterbottom sich jederzeit selbst aufnehmen und wieder abspielen kann. Nur so lassen sich die Rätsel der 75 Level lösen. Durch den Druck auf die Record-Taste erstellt der Spieler Klone - bläulich leuchtende Winterbottom-Imitate, die nach Beenden der Aufnahme in einer Endlosschleife genau das tun, was Winterbottom während der Aufnahme tat. Die Winterbottom-Klone bedienen Schalter, katapultieren sich auf Wippen gegenseitig in die Höhe oder kicken sich quer durch den Raum. So entsteht in komplizierten Leveln eine umfangreiche Choreografie aus den Klonen und Winterbottom selbst. Es gibt stets mehrere Wege, ein Level zu lösen. Man ist aber schon froh, wenn es irgendwie klappt, denn »P.B. Winterbottom« schaukelt sich zu brutalem Denksport auf. Oft läuft unbarmherzig ein Countdown herunter. Wenn zehn Winterbottoms koordiniert werden sollen, entstehen bizarre Kompositionen, der Spieler muss eine Maschinerie aus Klonen entwerfen, die passgenau ineinandergreift, um den Kuchendieb ein Level weiter zu bringen.Einzigartig ist das Design in Bild und Ton, das eine ganz eigene Atmosphäre schafft. Die Geschichte des schrulligen Mr. Winterbottom wird im Stil eines Stummfilms erzählt und er sieht dabei aus wie eine Mischung aus Buster Keaton und Danny DeVito. Ursprünglich war das Spiel eine Abschlussarbeit von Matt Korba und Paul Bellazza, zwei Studenten der University of California. Sie gingen einen inzwischen erprobten Weg zur Veröffentlichung ihres ersten Indiespiels: Zunächst programmierten sie den Winterbottom als Flashgame, reichten es beim Independent Games Festival ein, kamen in die Endrunde, gründeten eine Firma und begannen den Entwurf professionell neu zu entwickeln. Am Ende fanden sie einen Vertriebspartner, der das Spiel für Xbox 360 und PC vermarktet. Ganze vier Jahre dauerte dieser Weg für Matt Korba und Paul Bellazza und sie veröffentlichen genau zur richtigen Zeit (übrigens für PC zum schönen Preis von 4 Euro). Hüpfspiele in Schwarz-Weiß sind nämlich gerade in Mode, genauso wie jene mit Zeitmechanik. Schon im Indie-Hit »Braid« war die Beeinflussung der Zeit ein elementares Spielelement. Es gibt auch ein - kostenlos im Internet spielbares - Flashgame namens »The Company of Myself«, das über eine ganze ähnliche Spielmechanik verfügt. Andreas Raabe


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