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The Ugly Stepsister

The Ugly Stepsister

NOR/SWE/PL/DK 2025, R: Emilie Blichfeldt, D: Lea Myren, Flo Fagerli, Isac Calmroth, 105 min

»Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« ist nicht nur bei uns zum Weihnachtsklassiker avanciert. Auch »The ugly Stepsister«, die norwegische Neuinterpretation des Grimm’schen Märchens, huldigt dessen Look zeitweise. Aber ein hübscher Familien-Fantasyfilm ist das beeindruckende Debüt von Emilie Blichfeldt ganz sicher nicht! Vielmehr hat sich die Regisseurin und Drehbuchautorin die jahrhundertealte Vorlage geschnappt, durch den Fleischwolf gedreht und den Fokus weg vom hier gar nicht so netten Aschenputtel hin zu einer der beiden Stiefschwestern gelegt. Die von Lea Myren uneitel verkörperte Heranwachsende namens Elvira ist das hässliche Entlein ihrer kleinen Familie, die die ehrgeizige Mutter durch eine zweite Ehe absichern wollte. Doch den betagten neuen Gatten rafft es schnell dahin und außerdem hat er nicht das erhoffte Vermögen hinterlassen, sodass Elvira es nun richten soll. Um sie für den Brautschauball des attraktiven Prinzen Julian begehrenswert zu machen, führt der windige Dr. Esthétique Schönheits-OPs an ihr durch und auch sie selbst unterzieht sich allerlei obskuren Livehack-Prozeduren, mit grausamsten Folgen. Die wurden unverkennbar vom Werk des Body-Horror-Papstes David Cronenberg inspiriert: Augenspritzen, Fußverstümmelungen und Bandwurmei-Einnahme dienen als Metaphern für die Schwächen und Dilemmata der Protagonistin, verweisen zudem auf Themen wie Klassenunterschiede und Schönheitswahn. Peter Hoch


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