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To a Land Unknown

To a Land Unknown

PAL/GB/F/NL/D 2024, R: Mahdi Fleifel, D: Mahmood Bakri, Aram Sabbah, Mohammad Alsurafa, 107 min

Chatila und Reda hängen fest. Die Überfahrt nach Europa ist den beiden Palästinensern gelungen. Doch seitdem passiert nicht mehr viel. Nachts schlafen sie neben anderen Geflüchteten in einer Ruine, tagsüber ziehen sie durch die Straßen von Athen, kommen an Geld, indem sie hier und dort etwas mitgehen lassen. Was sie nicht brauchen, wird gespart. Jeder Schein bringt sie ihrem großen Traum einen Schritt näher: ein gefälschter Pass für die Reise nach Deutschland. Dort will Chatila ein Café eröffnen. Sein verträumter Cousin Reda soll ihm zur Hand gehen. »To a Land unknown« ist der erste Spielfilm des palästinensisch-dänischen Regisseurs Mahdi Fleifel. 2012 hat er sich in seinem preisgekrönten Dokumentarfilm »A World not ours« schon einmal mit Flucht und Vertreibung auseinandergesetzt. »To a Land unknown« merkt man den dokumentarischen Hintergrund des Regisseurs an. Die bewegliche Kamera von Thodoros Mihopoulos ist sehr dicht an den Figuren. In ihrem Alltag findet er poetisch-schöne Einstellungen: eine aufflatternde Taube, die Hügel des nächtlichen Athens, Reda auf seinem Skateboard in den Straßen. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto düsterer wird jedoch die Lage für die Protagonisten. Die Risiken, die sie eingehen müssen, werden immer größer. Irgendwann fragt man sich: Ist ihr Traum das alles noch wert? Fleifels Film gibt auf diese Frage schließlich seine ganz eigene Antwort. Ein eindringliches Debüt. Josef Braun


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