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Unser Fluss ... Unser Himmel

Unser Fluss ... Unser Himmel

F/GB/D/CUW/IRQ/VAE/KAT 2021, R: Maysoon Pachachi, D: Darina Al Joundi, Zainab Joda, Basim Hajar, 117 min

Eigentlich war die Geschichte immer ganz einfach. Ein Trupp amerikanischer Soldaten betritt ein feindliches Land, namentlich den Irak und schmiedet im Feuer von Scharfschützen und Bombenhagel Verbindungen fürs Leben. »Green Zone« hat so funktioniert, »Jarhead« und am erfolgreichsten Katherine Bigelows »The Hurt Locker«. Viel weniger beachtet blieb dabei die Perspektive der irakischen Bevölkerung. In Hollywood-Filmen besteht sie in der Regel aus vermummten Figuren, die alles tun, um Amerikaner zu töten. Kein Wunder also, dass die irakisch-britische Regisseurin Maysoon Pachachi diesem Bild etwas entgegensetzen wollte. Ihr Film »Unser Fluss … unser Himmel« erzählt von einer Nachbarschaft in Bagdad zur Zeit der amerikanischen Invasion. Über knapp zwei Stunden reiht er alltägliche Szenen aneinander, die sich vor dem Hintergrund einer zerstörten Stadt abspielen. Man sieht zerschossene Autos, Blut an den Wänden, Leichen, die aus Flüssen gezogen werden, und man hört die Bomben, laute Explosionen und das Geheul von Sirenen. Dazwischen Mädchen, die zur Schule gehen. Erwachsene, die ihre Berufe verfolgen. All das könnte sich zu einem packenden Film vermengen. Nur leider geht die Mischung nie ganz auf. Zwar überzeugen einzelne Einstellungen, doch viele Szenen bleiben blass. Als gelänge es dem Film nicht, seine Mitte zu finden, trudelt er voran. Erzählt mal hiervon, mal davon, um dann abrupt auf dem titelgebenden Fluss zu enden. Josef Braun


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