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Viet und Nam

Viet und Nam

F 2024, R: Minh Quy Truong, D: Thanh Hai Pham, Duy Bao Dinh Dao, Thi Nga Nguyen, 129 min

Eine vietnamesische Kohlemine um das Jahr 2000 herum: Viet und Nam arbeiten dort als Bergleute und haben sich ineinander verliebt. Die Arbeitspausen nutzen sie gern, um in den leer stehenden Stollen ein Schäferstündchen abzuhalten. Nam lebt noch bei seiner Mutter Hoa, deren Mann seit dem Vietnamkrieg verschollen ist. Da er ihr zunehmend in Träumen erscheint und sie glaubt, dass er noch am Leben ist, macht sie sich mit den beiden Liebenden und dem Kriegsveteran Ba im Dschungel auf die Suche nach ihm, der seinen Sohn niemals kennengelernt hat. Seit seiner Weltpremiere bei den letztjährigen Filmfestspielen von Cannes hat Truong Minh Quýs (»The Tree House«) dritter Langfilm »Viet und Nam« eine opulente Festivalkarriere hinter sich. Er gewann zahlreiche Preise. Die meditativ-kunstvolle Vergangenheitsbewältigung erinnert atmosphärisch mitunter an die Arbeiten des Thailänders Apichatpong Weerasethakul (»Tropical Malady«) oder die queeren Werke des Mexikaners Julián Hernández (»Dämonen der Dämmerung«). Transzendentale Elemente beeinflussen hier wie dort das Geschehen und prägen das Erzähltempo. Dialoge werden zur Nebensache, stattdessen entfaltet der Regisseur Bilder von unglaublicher Sinnlichkeit und Erotik. Das erfordert eine gewisse Aufgeschlossenheit und Geduld beim Publikum, das sich dann aber von den geschickt konzipierten Szenen verzaubern lassen kann. Frank Brenner


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