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Wenn der Herbst naht

Wenn der Herbst naht

F 2025, R: François Ozon, D: Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier, 102 min

Nachdem Michelle ihrer Tochter Valérie mit einem Gericht aus selbst gesammelten Pilzen unbeabsichtigt eine Vergiftung beschert hat, bricht die Tochter nicht nur den gemeinsam mit ihrem Bruder Lucas angesetzten Urlaub bei der Oma frühzeitig ab, sondern gleich den ganzen Kontakt zu ihr. Für Vincent, den gerade aus der Haft entlassenen Sohn von Michelles bester Freundin Marie-Claude, hat Valérie den Bogen damit deutlich überspannt. Ohne Michelles Wissen fährt er nach Paris, um Valérie zur Rede zu stellen. Von da an nehmen die Ereignisse eine unerwartete Wendung. Mit seinem letzten Film »Mein fabelhaftes Verbrechen« hat der französische Regiestar François Ozon sein Faible für Kriminalstoffe wiederentdeckt. Auch »Wenn der Herbst naht« ist kriminalistisch angelegt. Daneben geht es hier aber auch (wie in »Alles ist gut gegangen«) um die Gebrechen im Alter und die Einschränkungen, die diese mit sich bringen. Und um die Schattenseiten einer Vergangenheit, die immer wieder zum Problem in der Gegenwart werden können. Ozon hat seine von Hélène Vincent grandios verkörperte Hauptfigur Michelle sympathisch und liebenswert in vielen Details charakterisiert, so dass man diese von Anfang an ins Herz schließt, woran auch ihre düstere Vergangenheit, die erst später enthüllt wird, nichts ändern wird. Mit seinem 23. Film gelingt Ozon eine sensible Charakterstudie mit originellen Kriminalelementen. Frank Brenner


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