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Wie wilde Tiere

Wie wilde Tiere

E/F 2023, R: Rodrigo Sorogoyen, D: Marina Foïs, Denis Ménochet, Luis Zahera, 137 min

Rigoros ringen die galizischen Cowboys die Wildpferde nieder, um sie gefügig zu machen. Regisseur Rodrigo Sorogoyen wählt diesen Akt der Gewalt, in Zeitlupe eingefangen, als kraftvolle Eröffnung für seinen Film. Das Ehepaar Antoine und Olga ist vor zwei Jahren aus Frankreich in die idyllische Berglandschaft gezogen, auf der Suche nach Abgeschiedenheit. Hier wollen beide sich mit einem Ökobetrieb zur Ruhe setzen. Antoine geht Abend für Abend in die örtliche Kneipe, trinkt und spielt mit den heimischen Bauern Domino. Doch besonders die Brüder Xan und Lorenzo sind ihm feindlich gesinnt. Der Grund dafür liegt in der geplanten Investition eines Windenergieunternehmens. Als es um die Errichtung eines Windparks ging, stimmten Antoine und Olga dagegen. Für die armen Bauern im Dorf ist die Aussicht auf schnelles Geld allerdings verlockend. So setzen die Brüder das französische Paar immer mehr unter Druck. Von der visuellen Brutalität des Einstiegs verlegt Sorogoyen die Kraft zunächst auf die Dialoge, schafft mit Worten Druck, der seiner Hauptfigur zunehmend den Atem raubt. Charakterdarsteller Denis Ménochet (»Peter von Kant«) spielt das grandios mit einer Mischung aus Kraft und Hilflosigkeit. In der zweiten Hälfte rücken Marina Foïs (»Poliezei«) und Olgas Verhältnis zu ihrer Tochter in den Mittelpunkt des Films. Das verdichtet die vielschichtige Handlung und trägt die Spannung bis zum Ende der 137 Minuten dieses in seiner Heimat mit neun Goyas ausgezeichneten, meisterhaften Dramas. Lars Tunçay


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