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Yung

Yung

Substanzlos

D 2019, 95 min, R: Henning Gronkowski, D: Janaina Liesenfeld, Emily Lau, Joy Grant Fast 25 Jahre nach »Kids« fühlte sich Regisseur Henning Gronkowski offenbar dazu berufen, einen nach sehr ähnlichem Muster konzipierten Skandalfilm über das dekadente Treiben Berliner Teens zu drehen – und bedient sich in seinem Spielfilmdebüt teils derart schamlos am amerikanischen Vorbild, dass er sogar eine ikonische Szene bis hin zu ästhetischen Details kopiert. Im Gegensatz zu »Kids« hat sein pseudo-dokumentarisches Sittengemälde so gut wie keine Handlung, von den Konsum- und sonstigen selbstzerstörerischen Handlungen seiner Protagonistinnen mal abgesehen. Janaina, Emmy, Joy und Abbie nehmen alles, was ihnen in die Finger kommt, und haben Sex, womit sich eine von ihnen auch via Webcam ein paar Euros dazuverdient. Mehr passiert im Grunde nicht in dem reißerischen, bis weit über die Schmerzgrenze voyeuristischen Streifen. An jeden Joint, jede Line und jeden nackten Hintern wird so nah rangezoomt, bis auch der Letzte es kapiert hat: The kids aren't alright. Ist einem dann aber auch herzlich egal, denn keine der nervigen Figuren weckt auch nur den Anflug von Sympathie. Nicht besser machen es die Performances der Laiendarstellerinnen, die auch immer wieder mal direkt in die Kamera sprechen und dann Sätze raushauen wie: »Ich mag es, Sex zu haben, aber nich' mit so random Leute, like ... Leute, die ich nich' kenne, so.« Aha. Karin Jirsak


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