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Zweigstelle

Zweigstelle

D 2025, R: Julius Grimm, D: Sarah Mahita, Rainer Bock, Hong Nhung, 98 min

Michi ist jung gestorben. Seine vier besten Freunde wollen ihm seinen letzten Wunsch erfüllen und seine Asche in den Bergen verstreuen. Auf der Fahrt dorthin haben die vier einen Autounfall – und finden sich im Jenseits wieder. Dieses ist genauso aufgebaut wie jedes andere deutsche Amt. Nummer ziehen, Anmeldevorgang starten und beim entsprechenden Sachbearbeiter vorstellig werden – je nach Glaubensrichtung im Leben. Resi versucht, als Atheistin den Eintritt ins Nichts hinauszuzögern, indem sie sich dem Hausmeister als Praktikantin anbietet, Sophie möchte in den AGBs erst mal das Kleingedruckte lesen und Fipsi wird kurzerhand zum Buddhisten. Mel ist mal da, dann wieder weg, weil man im Diesseits noch verzweifelt versucht, sie wiederzubeleben. Für sein Langfilmdebüt hat sich Julius Grimm eine bitterböse schwarze Komödie ausgedacht, die für alle mit eigenen Behördenerfahrungen jede Menge Wiedererkennungsmomente liefern dürfte. Vielleicht sitzt nicht jeder Gag, und insgesamt ist »Zweigstelle« mehr Schmunzelkomödie als Schenkelklopfer, aber das spielfreudige Ensemble garantiert, dass man sich anderthalb Stunden kurzweilig unterhalten kann. Das Drehbuch ist gleichermaßen originell wie unberechenbar, so dass man mit viel Einfallsreichtum und zahlreichen netten Anspielungen durch dieses absurde Jenseits geleitet wird, in dem altbekannte Abläufe herrlich schwarzhumorig überhöht werden. Frank Brenner


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