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20.000 Arten von Bienen

20.000 Arten von Bienen

E 2023, R: Estibaliz Urresola Solaguren, D: Sofía Otero, Patricia López Arnaiz, Ane Gabarain, 125 min

Die Eltern versuchen es vor den Kindern zu verbergen, aber auch die ahnen bereits, dass es eine Veränderung geben wird. Als ihre Mutter Ane mit ihnen in ihre baskische Heimat reist, ist der Vater nicht dabei. Cocó fühlt sich von Anfang an fehl am Platz. Das liegt auch daran, dass alle sie Aitor nennen – ihr Geburtsname als Junge –, der sich für die Achtjährige fremd anfühlt. Die Mutter hat wenig Verständnis dafür. Nur ihrer einfühlsamen Großtante, der Bienenzüchterin, kann sie ihr Geheimnis anvertrauen. Behutsam und feinfühlig schildert die im Baskenland geborene Spanierin Estibaliz Urresola Solaguren diesen Sommer durch die Augen eines Kindes. Der Zwist mit der eigenen Mutter, die damit ringt, aus dem Schatten ihres Bildhauer-Vaters herauszutreten, und sich künstlerisch verwirklichen will, überlagern die Tage. Niemand hat wirklich ein Auge für die Identitätssuche von Cocó. Als es zum Familiendrama kommt, ist es vielleicht zu spät. Inmitten der Emotionen und der turbulenten Vorbereitungen für das große Tauffest entwickelt Regisseurin Solaguren ein fragiles Konstrukt einer Familie und hinterfragt geschickt Geschlechterrollen. Die kleine Hauptdarstellerin Sofía Otero erhielt für ihr herausragendes Schauspieldebüt den Silbernen Bären der diesjährigen Berlinale, wo der Film auch mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Lars Tunçay


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