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À la Carte - Freiheit geht durch den Magen

À la Carte - Freiheit geht durch den Magen

F 2021, R: Eric Besnard, D: Grégory Gadebois, Isabelle Carré, Benjamin Lavernhe, 113 min

Ausgerechnet ein Törtchen aus Kartoffeln serviert der ebenso geniale wie eigensinnige Manceron (magnifique: Grégory Gadebois), Küchenchef am Hof des Herzogs von Chamfort, zum großen Festbankett. Ein Essen für (allemannische) Schweine, da ist sich die dekadente Gesellschaft einig. Folge der Schmach: Manceron landet auf der Straße. Zusammen mit seinem Sohn Benjamin (wunderbar: Lorenzo Lefèbvre) quartiert er sich auf dem Bauernhof seines verstorbenen Vaters ein. Mitten im Nirgendwo muss der Maître nun ganz kleine Brötchen backen. Dann drängt sich dem Verstoßenen auch noch die resolute Louise (eine Wucht: Isabelle Carré) als Lehrling auf. Dabei haben Frauen zum Kochen nun wirklich kein Talent! Nicht die einzige verstaubte Vorstellung, von der Manceron sich bald verabschieden wird. Frankreich am Vorabend der Französischen Revolution: Beseelt vom Geist der Freiheit und Veränderung bewegt sich dieser Feelgood-Foodie-Film von Éric Besnard (»Birnenkuchen mit Lavendel«) fernab vom Einheitsbrei, den dieses Genre allzu oft auftischt. Markige Typen, überraschende Wendungen, herrlich trockener Humor, wunderschöne Kulissen und jede Menge Herz und Hirn – das sind die Zutaten dieses Geheimtipps für Fans der lockerleichten Kinoküche mit Substanz. Und das Essen? Rustikale Wald- und Wiesen-Cuisine mit Haltung und ohne Chichi, arrangiert in Tableaus, die zum Sattsehen einladen. Der Originaltitel bringt es am besten auf den Punkt: Délicieux! Karin Jirsak


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