anzeige
anzeige
Alcarràs – Die letzte Ernte

Alcarràs – Die letzte Ernte

E/I 2022, R: Carla Simón, D: Jordi Pujol Dolcet, Anna Otín, Xenia Roset, 120 min

Der Kran schleppt das alte Autowrack, in dem die Kinder immer spielten, von seinem angestammten Platz, an dem es Wurzeln schlug. Ein Sinnbild für die Situation auf der Pfirsichplantage ihrer Eltern. Weil früher die Verträge per Handschlag besiegelt wurden, ohne offizielle Formulare, muss die Familie Solé ihr Land verlassen. Die Bäume sollen Solarzellen weichen. Damit verspricht sich der Sohn des verstorbenen Grundbesitzers Pinyol einen höheren Profit. Für den sturen Quimet und seine Familie bedeutet das, das Land, das die Familie seit Generationen ernährt, hinter sich zu lassen. Mühevoll bringen sie die letzte Ernte ein. Familiäre Konflikte brechen sich Bahn. Erzählt wird »Alcarràs – Die letzte Ernte« aus der Perspektive der Kinder. Während die Kleinsten das Verhalten der Erwachsenen nicht verstehen, wird der Wandel zum Anlass der Auseinandersetzung zwischen Quimet und seinem heranwachsenden Sohn Roger. Ein bewegendes Familiendrama, das viel über die gegenwärtige Situation der Bauern in Katalonien erzählt. Inszeniert hat es die Regisseurin Carla Simón (»Fridas Sommer«), die selbst aus der Gegend stammt und ihren Film gemeinsam mit Arnau Vilaró schrieb und hauptsächlich mit Laiendarstellern und -darstellerinnen aus der Region besetzte. Dies und die genaue Beobachtung des Alltags ihrer Figuren verleihen dem Gewinner des Goldenen Bären bei der diesjährigen Berlinale Wahrhaftigkeit, gefasst in Kinobilder. Lars Tunçay


Weitere Empfehlungen