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All The Beauty And The Bloodshed

All The Beauty And The Bloodshed

USA 2022, Dok, R: Laura Poitras, 117 min

Eine Aktivistengruppe wirft sich im Sackler-Flügel des Metropolitan Museum of Art in New York auf den Boden und übersät diesen mit leeren Pillendosen für Schmerzmittel. Mitten unter ihnen: die Fotografin Nan Goldin. Selbst einige Zeit opiatabhängig, nutzt die angesehene Künstlerin seit Jahren ihren Einfluss, um den Namen der Mäzen-Familie Sackler weltweit aus den Museen zu verbannen. Denn die Inhaberfamilie eines Pharmaziehunternehmens sei mitschuldig am Tod hunderttausender Menschen, die von ihren Schmerzmitteln abhängig wurden. Laura Poitras hat das Leben Goldins über Jahre hinweg mit der Kamera begleitet, Besprechungen und Aktionen ihrer Gruppe P.A.I.N. (Prescription Addiction Intervention Now) eingefangen und die Fotografin, die Ende der Siebziger durch ihre Alltagsfotos aus dem New Yorker Underground bekannt wurde, zu ihrem Werdegang befragt. Sie legt dabei offen, dass der Ursprung zu Goldins rebellischem Verhalten bereits in deren Kindheit liegt, als ihre ältere, missverstandene Schwester in den Selbstmord getrieben wurde. Seitdem hat sich die Künstlerin immer wieder gegen Ungerechtigkeiten und Stigmatisierungen eingesetzt, beispielsweise durch psychische Störungen, Drogenkonsum, Homosexualität oder Prostitution. Die Filmemacherin kommt ihrer Protagonistin dabei ungewöhnlich nahe und kann deren zutiefst humanitäre Weltsicht eindringlich vermitteln. Frank Brenner


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