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Alles Fifty Fifty

Alles Fifty Fifty

D 2024, R: Alireza Golafshan, D: Moritz Bleibtreu, Laura Tonke, David Kross, 113 min

Die deutsche Beziehungskomödie ist eine schwierige Disziplin, an der sich schon viele verhoben haben. So sei es niemandem übel zu nehmen, wenn er die immer neuen Versuche in diesem massenkompatiblen Segment meidet wie der Cineast Til Schweiger. »Alles Fifty Fifty« kann man aber durchaus eine Chance geben. Die Protagonisten der Handlung, Marion und Andi, sind Individualisten. Am Anfang hat sie das zueinander geführt, es war am Ende aber auch der Grund für ihre Trennung. Geblieben ist ihr Sohn Milan. Für ihn teilen sie alles fifty fifty, damit der Filius von beiden Elternteilen profitiert. Der Elfjährige weiß, das zwischenzeitlich für sich auszunutzen. Nach einem Vorfall in der Schule beschließen seine Eltern, gemeinsam mit ihm in den Urlaub nach Italien zu fliegen. Mit an Bord sind auch Marions neuer Partner Robin und eine Menge unausgesprochene Gefühle. Dem deutsch-iranischen Regisseur Alireza Golafshan (»Die Goldfische«) gelingt mit »Alles Fifty Fifty« eine wirklich witzige Beziehungskomödie mit pointierten Dialogen und reichlich Situationskomik. Das glänzend aufgelegte Ensemble, angeführt von Laura Tonke und Moritz Bleibtreu, sorgt vor allem in der ersten Hälfte für Schwung. In den Nebenrollen glänzen David Kross und Axel Stein als bemitleidenswerte Exemplare der Spezies Mann. Im letzten Akt siegt schließlich die Harmonie und das Ende fällt dann doch ziemlich konventionell aus. Bis dahin hat man aber sehr viel Spaß mit dieser herrlich leichten Sommerkomödie. Lars Tunçay


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