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Ambulance

Ambulance

USA 2022, R: Michael Bay, D: Jake Gyllenhaal, Eiza González, Devan Chandler Long

Michael Bay, Regisseur von »Bad Boys«, »Armageddon« und der »Transformers«-Reihe erzählt in seinem neuen Film die Geschichte zweier Bankräuber, deren Coup schief geht. Auf ihrer Flucht schießen sie erst einen Polizisten an, müssen dann improvisieren und landen schließlich in genau dem Rettungswagen, in dem der Polizist liegt und ins Krankenhaus gebracht werden soll. Kurzum nehmen sie die Sanitäterin und den Verwundeten in Geiselhaft und liefern sich mit der Polizei eine Verfolgungsjagd. Wer den Regisseur und seine Werke kennt, weiß, dass dieser kein Filmemacher der leisen Töne ist. Style über Story – das war schon immer sein Motto. Zugegeben: das macht es dem Publikum leicht, sich für oder gegen den Film zu entscheiden. Wen zwei Stunden Explosionen, Kugelhagel und Pathos unterhalten, dem sei auch dieser Actionstreifen ans Herz gelegt. Wirkliches Drama, plausible Motive, eine Figurenentwicklung oder gar einen kohärenten Spannungsbogen sucht man hier jedoch vergeblich. Da ist es fast bezeichnend, dass das Sounddesign ordentlich knallt, die von Jake Gyllenhaal gespielte Hauptfigur und dessen Versuche, Humor einzubauen, hingegen zu keinem Zeitpunkt funktionieren. Zwar liefern Eiza Gonzáles als Rettungssanitäterin und Yahya Abdul-Mateen II als Verbrecher mit Gewissensbissen ein besseres Bild ab, wirklich im Gedächtnis bleiben aber auch sie nicht. Wer fälschlicherweise inszenatorische Finesse erwartet, der kann sich nach über zwei Stunden zumindest darüber freuen, dass Michael Bay seine Markenzeichen wie Slow-Motion, Gegenlicht, auffällige Produktplatzierungen und wehende Amerikaflaggen jetzt auch noch um wilde Drohnenfahrten erweitert hat. Als Vollangriff auf die Netzhaut und Trommelfelle hält »Ambulance« keine Überraschungen parat, aber zumindest hält er, was der Regisseur mit seinen Filmen seit Jahren verspricht. KAI REMEN


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