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Ammonite

Ammonite

GB 2020, R: Francis Lee, D: Kate Winslet, Saoirse Ronan, Gemma Jones, 120 min

Die Wellen peitschen an die kalkweißen Klippen in Dorset in den 1840ern. Die raue Küste im Südwesten Englands hat Mary Anning geprägt. Tagsüber streift die verschlossene Frau den Strand entlang auf der Suche nach Fossilien. Abends kümmert sie sich um ihre betagte Mutter. Ihre Fundstücke ermöglichen den beiden ein kärgliches Auskommen. Während sie sich vor den wohlhabenden Frauen im Ort versteckt, werden ihre prähistorischen Fundstücke im British Museum in London zur Schau gestellt. Doch die Lorbeeren ernten andere. Ihr Leben ändert sich, als der Geschäftsmann Roderick Murchison sie aufsucht und sie bittet, sich um seine Gemahlin Charlotte zu kümmern. Die schüchterne junge Frau leidet unter Depressionen. Die Seeluft soll ihr guttun. Und tatsächlich setzt die Begegnung der beiden Frauen Gefühle frei, deren sie sich bald nicht mehr erwehren können. Bereits in seinem vielfach preisgekrönten Film »God’s Own Country« erzählte Regisseur Francis Lee von einer unverhofften homosexuellen Liebe. Für seinen zweiten Langfilm kann er auf zwei Charakterdarstellerinnen bauen: Kate Winslet spielt die Forscherin mit Zurückhaltung und Würde, Saoirse Ronan entwickelt Charlotte vom leblosen Anhängsel zu einer strahlenden, selbstbewussten Frau. Nicht zuletzt rückt Lee auch eine einflussreiche Paläontologin in den Fokus, die bis heute weitgehend auf ihre Rolle als Inspirationsquelle für einen englischen Zungenbrecher reduziert ist (»She sells seashells by the sea shore«). Lars Tunçay


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