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An einem schönen Morgen

An einem schönen Morgen

F/GB/D 2022, R: Mia Hansen-Løve, D: Léa Seydoux, Pascal Greggory, Melvil Poupaud, 112 min

Sandra ist Mitte 30 und lebt in Paris. Sie zieht ihre Tochter alleine groß und arbeitet als Übersetzerin. Daneben kümmert sich liebevoll um ihren dementen Vater. Doch eines Tages muss sie realisieren, dass sie ihm nicht mehr helfen kann. Auf Drängen ihrer geschiedenen Mutter macht sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Heim. Doch die staatlichen Einrichtungen sind heruntergekommen und überlastet, die privaten kostspielig. Als Sandra droht, unter der Belastung zusammen zu brechen, trifft sie auf Clément, einen alten Freund, für den sie neue Gefühle entdeckt. Realistisch und einfühlsam schildert Mia Hansen-Løve das Schicksal einer Frau in den Dreißigern. Ihr Spiel aus Entscheidungen, verpassten Chancen und möglichen Abzweigungen auf dem Weg des Schicksals bleibt stets nachvollziehbar und geerdet. Dafür sorgen auch die starken Schauspieler: Der preisgekrönte Charakterdarsteller Pascal Greggory (»La Vie En Rose«) spielt den Vater, einen ehemaligen Professor, dem die Worte entrissen wurden, mit berührender Intensität, Melvil Poupaud (»Laurence Anyways«) den Freund, hin und hergerissen zwischen seiner Liebe zu Sandra und der Ehe mit Frau und Tochter. Das Zentrum ist aber die überragende Léa Seydoux (»Blau ist eine warme Farbe«), die Sandra mit Hingabe verkörpert und eine tiefe Traurigkeit mit bedingungsloser Liebe in sich vereint. LARS TUNÇAY


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