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Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod

Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod

D 2022, Dok, R: Cem Kaya, 102 min

Deutschland – Wirtschaftswunderland. Lange Zeit wurde der Aufschwung nach dem Krieg als Lohn harter Arbeit deutscher Familienunternehmen dargestellt: Dabei waren es vor allem billige Lohnkräfte aus dem Ausland, die arbeiteten, während Konzernbosse den Lohn einstrichen. Ende der Fünfziger kamen sie zu Tausenden in die BRD. Griechen, Italiener und vor allem Türken folgten dem Ruf nach einem sicheren Einkommen, um die Familien in der Heimat zu unterstützen und baldmöglichst nachzuholen. Heute lebt die dritte und vierte Generation der Migranten in Deutschland. Wie ihre Eltern und Großeltern damals alles hinter sich ließen, um im Westen einen Neuanfang zu wagen, welche Hürden sie überwinden mussten, der harte, entbehrungsreiche Kampf um Achtung und Arbeiterrechte – all das ist vielfach in Vergessenheit geraten, weil es in der Geschichtsschreibung des Landes schlicht nicht vorkommt und man die Gastarbeiter ohnehin lieber mit einem Rückflugticket in die Heimat versorgt hat, als sie nicht mehr gebraucht wurden. Aber viele waren längst hier heimisch geworden und hatten ihre ganz eigene Kultur erschaffen, deutsch-türkische Popstars, die Berge von Kassetten umsetzten. Cem Kaya (»Remake, Remix, Rip-Off«) zeigt diese Musikkultur und ihre Stars und wie sie bis in die Gegenwart wirkt. Eine faszinierende Zeitreise durch ein unentdecktes Kapitel deutscher Geschichte – bunt, laut und grundsympathisch. Lars Tunçay


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