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Auf dem Weg

Auf dem Weg

F 2023, R: Denis Imbert, D: Jean Dujardin, Joséphine Japy, Izïa Higelin, 95 min

Alkoholisiert stürzt der Schriftsteller Sylvain Tesson von einem Balkongeländer. Zurück bleiben Frakturen am ganzen Körper: »In 8 Metern bin ich um 50 Jahre gealtert.« Mit einer sanften Rehabilitation will sich Tesson nicht zufriedengeben. Sein Ziel ist das Meer, von Mercantour im Süden Frankreichs bis zu den Klippen von La Hague im Norden, rund 1.300 km Strecke zu Fuß. Er meidet urbane Zentren, wandelt lieber auf unberührten Abwegen. Durch das Beschreiten dieser Wege will sich der Schriftsteller den Körper wieder zu eigen machen. Unterwegs wechseln die Weggefährten, mal begleitet Tesson ein guter Freund oder seine Schwester, mal geht er einen Teil des Weges mit einem fremden jungen Mann, den der Zuschauer schnell ins Herz schließt. »Auf dem Weg« ist inspiriert von Sylvain Tessons Buch »Auf versunkenen Wegen«, das als literarisches Werk in Frankreich viel Anklang fand. Hier scheitert es jedoch am Transfer in ein anderes Medium. Der Text lebt von den Schilderungen der Gedanken des Erzählers. Der Film besteht jedoch zu einer beachtlichen Menge aus Aufnahmen die Schauspieler Jean Dujardin beim Wandern zeigen. Stellen aus dem literarischen Text werden aus dem Off eingesprochen, während es Zuschauern und Zuschauerinnen schwerfällt, den philosophischen Versatzstücken zu folgen. »Auf dem Weg« ist ein ruhiger Film, eine Liebeserklärung an das Wandern und das Schreiben. Michelle Schleimer


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