Black Friday for Future
F 2023, R: Olivier Nakache, Éric Toledano, D: Pio Marmaï, Jonathan Cohen, Noémie Merlant, 120 min
Wer die täglichen Grabenkämpfe zwischen (sich festklebenden) Klima-Aktivisten und Autofahrerinnen sieht, weiß: Das Thema Umweltschutz bietet an sich jede Menge Nervenkitzel und Drama. Auch »Black Friday for Future« widmet sich dem Klimawandel der Erde und zeigt das Spannungsspektrum zwischen leidenschaftlichem Umweltschutz und Opfern der für den Planeten-Gau mitverantwortlichen Konsumspirale. Albert und Bruno, beide hoch verschuldet, schlingern durch Zufall und Freibier in eine Gruppe ideologisch gefestigter Klimaretterinnen und -retter, in deren Mittelpunkt die bezaubernde »Kaktus« steht. Die beiden Finanzfatalisten erkennen ihre Chance, aus den Protestaktionen der Gruppe ein paar Euro für sich abzuzweigen. Und natürlich haben beide auch ein Auge auf die Anführerin geworfen. Das Regieduo Olivier Nakache und Éric Toledano hat mit seinem Welterfolg »Ziemlich beste Freunde« sein Gespür für dynamische Beziehungen und Situationskomik bewiesen. Das geht ihm bei seinem aktuellen Werk aber ab. »Wir wollten zwei Themen miteinander verbinden, wie zwei Flussufer – Überschuldung und Umwelt –, die augenscheinlich nicht viel miteinander zu tun zu haben«, so die Idee. Zwar harmonieren die Charaktere und kleine Gags zünden, aber insgesamt erscheint alles zu unausgegoren, zu nett. Am Ende wird ein Hauptteil der Story nicht auserzählt und dafür eine weitere, völlig unglaubwürdige Liebesgeschichte etabliert. Markus Gärtner