Captain Faggotron saves the Universe
D 2023, R: Harvey Rabbit, D: Tchivett, Bishop Black, Rodrigo Garcia Alves, 70 min
Bald ist die Zeit gekommen, da sich durch die richtige Planetenkonstellation und den selbstlosen Einsatz von Queen Bitch der Anus zur Hölle öffnen und die gesamte Erde zu einem Planeten der Homosexualität machen wird! Priester Gaylord ist zwar selbst ein verklemmter Schwuler, der einst mit dem muskulösen Queen Bitch liiert war, bezweifelt aber, dass dieses Szenario mit der Bibel vereinbar ist. Deswegen beauftragt er Captain Faggotron, der noch eine alte Schuld abzuleisten hat, Queen Bitch den Ring zu stehlen, den dieser für das geplante Ritual benötigt. – Man erkennt schon an dieser kurzen Inhaltsangabe, dass dem Kalifornier Harvey Rabbit in seinem Langfilmdebüt »Captain Faggotron saves the Universe« kaum etwas heilig ist. Erst recht nicht die katholische Kirche, die er mit beißendem Spott übergießt. Wie eigentlich alle konservativen und gestrigen Menschen und deren altmodische Ansichten. Rabbits Debüt rangiert thematisch und stilistisch irgendwo zwischen den frühen Arbeiten Rosa von Praunheims (»Ein Virus kennt keine Moral«) und den ebenfalls oftmals in Berlin angesiedelten Trash-Komödien des Kanadiers Bruce La Bruce (»Die Misandristinnen«), was zum einen bedeutet, dass man anstatt Perfektion eher eine gesunde Form des Dilettantismus und zum anderen übertrieben agierende Darsteller geboten bekommt. Aber das Timing stimmt, und es ist auch ein Gespür für die richtigen Kameraeinstellungen vorhanden, so dass sowohl das queere als auch das aufgeschlossene heteronormative Publikum hier durchaus Spaß haben kann. Frank Brenner