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Chartreux

Chartreux

Fatigue

Fatigue

Eingängige Hardcore-Punk-Melodeien, eine Spur Postcore: Der Skateboard-Slam ist hier so unvermeidbar wie überzeugend. Nur kommen Chartreux nicht aus den USA, sondern aus Leipzig. Sound und Kompositionen sind für eine hiesige Garagenpunk-Band ungewöhnlich, gerade in ihrer Genreklarheit. Dass die elf Songs in knapp zwanzig Minuten durchgespielt sind, lässt reines Hardcore-Geballer erwarten. Doch ist die Platte in Tempo und Melodie ab-wechslungsreich gestaltet. Reichlich Hör- und Spielerfahrung klingen hier heraus, die nach dem Prinzip do it yourself die gemeinsamen Kompositionen antrieben. Zumindest scheint die Platte vor allem im Proben- und Jamprozess entstanden zu sein. Ermüdung ( »Fatique«) stellt sich auch beim Schleifenhören nicht ein – auch wenn die Cover-Katze so guckt. Im Gegenteil animiert die Musik zum Mitwippen, zur flotten Fahrradfahrt oder dosierten Roundhouse-Kicks. Diese vier mittelalten Männer will man unbedingt mal hier live sehen. Wenn im Zoro oder im Schuppen das Kondenswasser zu ihrer Musik von der Decke tropft, katapultiert das Erlebnis zurück in die Hochphasen westlicher Garagenpunk-Musik mit weißem Mittelklassetouch. Tobias Prüwer


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