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Cyrano

Cyrano

GB/USA/CDN 2021, R: Joe Wright, D: Peter Dinklage, Haley Bennett, Kelvin Harrison Jr., 124 min

Cyrano de Bergerac ist im Frankreich des 17. Jahrhunderts ein begnadeter Dichter. Doch er ist kleinwüchsig und deshalb davon überzeugt, dass die wunderschöne Roxanne seine unsterbliche Liebe niemals erwidern würde. Während er vor Publikum immer die elegantesten Worte findet, bringt er es nicht übers Herz, der Angebeteten seine Liebe zu gestehen. Als die ihm erzählt, sich in den jungen Kadetten Christian verliebt zu haben, verspricht Cyrano trotz seiner eigenen Gefühle, ihr zu helfen. Fortan schreibt er im Namen von Christian Briefe an Roxanne. Joe Wrights »Cyrano« ist die Adaption des gleichnamigen Bühnenmusicals, das wiederum auf dem Klassiker von Edmund Rostand basiert. Peter Dinklage schlüpft erneut mit großer Spielfreude in die Hauptrolle und trägt gemeinsam mit dem Gesangstalent von Haley Bennett den Film. Ihre Duette sind die Höhepunkte der ansonsten oftmals austauschbaren Lieder. Die sind nicht zuletzt deshalb austauschbar, weil es auch die Choreografie ist. Große Kulissen, farbenfrohe Kostüme, viele Figuren im Bild – viel mehr kann sich ein Musical eigentlich nicht wünschen. Doch zu oft beschränken sich die Tänzerinnen und Tänzer auf die immergleichen Drehungen und das taktvolle in-die-Luft-Werfen der Arme. Zu selten werden die Möglichkeiten von Kostüm und Setting genutzt und selbst bei den Duetten sieht man kaum mehr als Nahaufnahmen des Gesichts, schmachtende Blicke und ein leidendes Ansingen der ans Herz gepressten Briefe. »Cyrano« ist somit ein ständiges Auf und Ab. Es gibt zwar vereinzelt Neuinterpretationen des klassischen Versdramas, doch gegeben der Vorlage erwartet das Publikum hier eine große Portion Pathos, geradlinige Figuren, viel Geschmachte, Herzschmerz und eine tragische Hauptfigur. Wer genau das sucht oder sich daran erfreuen kann, wird aber mit »Cyrano« und einem hervorragend aufgelegten Peter Dinklage seine Freude haben. KAI REMEN


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