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Daddio – Eine Nacht in New York

Daddio – Eine Nacht in New York

USA 2024, R: Christy Hall, D: Sean Penn, Dakota Johnson, Marcos A. Gonzalez, 101 min

Als die Frau das Taxi am New Yorker Flughafen JFK betritt, wirkt sie müde und in sich gekehrt. Auf dem Weg in die Stadt kommt sie dann doch ins Gespräch mit dem Fahrer und die flüchtige Bekanntschaft bringt beide dazu, sich zu öffnen. Die Konversation fördert immer mehr schmerzhafte Wahrheiten zutage. – Ein scheinbar einfaches Konzept hat sich Regisseurin und Autorin Christy Hall, die zuvor die Highschool-Serie »I am not okay with this« für Netflix inszenierte, für ihren ersten Spielfilm ausgewählt. In 100 Minuten Echtzeit begleiten wir die beiden Fremden dabei, sich kennenzulernen. Sean Penn spielt den proletarischen Fahrer, geboren in Hell’s Kitchen, dem dunkelsten Ort in Brooklyn, als Großmaul mit losem Mundwerk. Dakota Johnson sitzt als Passagierin auf seinem Rücksitz und hat eine schwierige Familiengeschichte im Gepäck. Für sie ist die Unterhaltung mit dem Fahrer auch eine Ablenkung vom aufdringlichen Sexting ihres Freundes. Christy Hall orchestriert das gelungen und – trotz der Reduzierung auf einen Ort und zwei Menschen – bis zum Ende spannend und mit pointierten, natürlich wirkenden Dialogen. Wie bei einer Therapiesitzung kommt im Laufe der Zeit immer mehr zur Sprache und lässt die Figuren in einem neuen Licht erscheinen. Ein sehenswertes Debüt einer vielversprechenden Regisseurin. Lars Tunçay


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