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Das Pfauenparadies

Das Pfauenparadies

IT/D 2021, R: Laura Bispuri, D: Dominique Sanda, Alba Rohrwacher, Maya Sansa, 89 min

Palmen im Sturm, der Ozean. Ein Pfau auf dem Rücksitz eines Wagens, daneben ein schlafendes Mädchen. Vorn Mutter Adelina und Vater Vito, die mit dem ungewöhnlichen Haustier zum Geburtstag von Vitos Mutter Nena anreisen. Sie und weitere Familienmitglieder treffen ein, der Pfau stürmt in die Wohnung. »Ein Pfau verursacht nur Chaos«, fürchtet die Gastgeberin – aber ist es wirklich nur der Pfau oder war das Chaos vielleicht schon immer da? Als der scheinbare Unruhestifter auf den Balkon ausgesperrt wird, naht ein Ereignis, das alle Gäste dazu bewegen wird, sich in irgendeiner Weise zu offenbaren. Diese kleinen und großen Enthüllungen ziehen in Laura Bispuris Film nicht die für Familienkammerspiele dieser Art üblichen Explosionen lange schwelender Konflikte nach sich, bevor dann am Ende der Friede-Freude-Eierkuchen gereicht wird, sondern generieren subtile Momente der Klarheit und Erkenntnis. Vor allem, dass nicht alles perfekt sein muss, damit das Familiengefüge harmonisch ineinandergreifen kann. Manchmal reicht eine außergewöhnliche Erfahrung, um sich wieder nahe sein, sich vielleicht sogar verstehen zu können. Bis es so weit ist, wechseln sich (teils haarsträubend) skurrile Einfälle mit gut beobachteten Stimmungen und Momenten zwischen Nähe und Distanz ab – wie in »Figlia mia« zeigt Bispuri erneut ihr Gespür für komplexe Familiensituationen. Daneben überzeugt auch der formidabel in Interaktion versetzte Cast, unter anderem mit Alba Rohrwacher, mit der Bispuri schon in »Figlia mia« zusammenarbeitete. Karin Jirsak


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