anzeige
anzeige
Der Fuchs

Der Fuchs

D/AT 2022, R: Adrian Goiginger, D: Simon Morzé, Marko Kerezovic, Joseph Stoisits, 118 min

Vor einhundert Jahren ist in Europa die Wahrscheinlichkeit zu überleben noch deutlich geringer. Großfamilien sorgen für den Fortbestand der Gene. Nicht jedes Familienmitglied schafft es durch die harten Winter. Franz ist der jüngste Sohn eines Bauernpaares in den österreichischen Bergen. Als er völlig entkräftet das Bett hüten muss, trifft sein Vater eine Entscheidung: Er gibt den Jungen fort, an einen Großbauern unten im Tal. Nach einem traumatischen Abschied wächst Franz als Knecht des neuen Herren auf. Als er volljährig ist, lässt er den Hof hinter sich. Es ist das Jahr 1937. Das Heer braucht Soldaten. So heuert er an und fährt als Motorradkurier an die Fronten des Zweiten Weltkriegs. Sein einziger Halt ist ein junger Fuchs, den er im Wald aufliest. Ein Jahr lang begleitet er ihn, versteckt im Inneren des Mantels oder in der Motorradtasche. Das Tier wird zum einzigen Freund des stillen Gefreiten. Dieser Soldat war der Urgroßvater des Regisseurs Adrian Goiginger. Als Adrian 15 war, erzählte der ihm von seinem ungewöhnlichen Begleiter. Der Regisseur machte daraus einen berührenden Film darüber, wie ein Soldat verzweifelt versucht, sich ein Stück Menschlichkeit zu bewahren. Blickt man in die Augen seiner Wegbegleiter, sieht man ebenso verängstigte Kinder, die wie er in diesen Konflikt geworfen wurden. Ein kraftvolles Plädoyer für Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten, einnehmend verkörpert von Hauptdarsteller Simon Morzé (»Der Trafikant«). Lars Tunçay


Weitere Empfehlungen