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Der Lehrer, der uns das Meer versprach

Der Lehrer, der uns das Meer versprach

E 2024, R: Patricia Font, D: Enric Auquer, Laia Costa, Luisa Gavasa, 105 min

Verschiedene spanische Filme haben es sich in den letzten Jahren zur Aufgabe gemacht, die Gräueltaten der Falangisten während und nach dem Spanischen Bürgerkrieg aufzuarbeiten, am prominentesten 2022 Pedro Almodóvars »Parallele Mütter«. Patricia Font hat sich nun der wahren Geschichte des Lehrers Antoni Benaiges angenommen, der 1936 als Gewerkschaftsmitglied von den Franco-Faschisten verschleppt und ermordet wurde, seine sterblichen Überreste wurden nie gefunden. Dennoch beginnt ihr Film mit der Exhumierung eines Massengrabs im Jahr 2010. Am Rande steht Ariadna, deren Urgroßvater damals ebenfalls verschwand. Ihr an Demenz erkrankter Großvater wurde von Benaiges unterrichtet. Diesen Handlungsstrang verknüpft die Regisseurin mit der Geschichte des idealistischen jungen Lehrers. Der wird 1934 an eine nordspanische Dorfschule versetzt und bringt mit seinen freigeistigen Methoden gleich den strengen Pfarrer gegen sich auf. Die Kinder begeistert er jedoch und vermittelt ihnen unter anderem durch das Erstellen von Klassenzeitungen Freude am Lesen und Schreiben. Benaiges’ Wirken und Fonts Film erzählen vom Wert von Freundlichkeit und guter Pädagogik, von der Bedeutung des Sich-Erinnerns und des Nicht-Verschweigens und nicht zuletzt auch davon, wie die Schrecken der Vergangenheit Effekte aufs Hier und Jetzt haben – und dass sie sich, wenn wir nicht aufpassen, nur allzu leicht wiederholen. Peter Hoch


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