anzeige
anzeige
Die Gewerkschafterin

Die Gewerkschafterin

F/D 2022, R: Jean-Paul Salomé, D: Isabelle Huppert, Gregory Gadebois, Yvan Attal, 122 min

Maureen Kearney ist Personalrätin im französischen Industriekonzern Areva und tritt dort vehement für die Rechte der Beschäftigten ein. Immer wieder bekommt sie dabei Macht und Machenschaften einer überwiegend von Männern dominierten Geschäftswelt zu spüren. Ein Whistleblower steckt der Gewerkschafterin eines Tages, dass ihre auf Atomanlagen spezialisierte Firma insgeheim einen Deal mit China verhandelt, durch den viele ihre Arbeit verlieren würden. Als Maureen dagegen vorgeht, spitzt sich die Situation dramatisch zu: Sie wird, das zeigt die erste Filmszene, in ihrem Haus überfallen und brutal geschändet. Oder hat sie all das etwa nur inszeniert, um Aufmerksamkeit zu erregen, wie die Polizei ihr bald unterstellt? Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten aus dem Jahr 2012 und die Protagonistin Maureen Kearney gibt es tatsächlich. Gespielt wird sie von der brillanten Isabelle Huppert, an deren Leistung es wie gewohnt nichts zu beanstanden gibt. Anders verhält sich das beim Drehbuch von Regisseur Jean-Paul Salomé. Denn die tonangebenden Handlungsstränge um den Überfall und die damit einhergehenden Fragestellungen werden erst lang nach der Eingangsszene wieder aufgegriffen, weil das Publikum vorher einem behäbigen Wirtschaftsthriller beiwohnen muss. Dessen Fäden laufen weitestgehend ins Leere – hier wäre ein anderer Fokus nötig, und, wie so oft, weniger mehr gewesen. Peter Hoch


Weitere Empfehlungen