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Die Kairo-Verschwörung

Die Kairo-Verschwörung

SW/F/FIN/DK 2022, R: Tarik Saleh, D: Tawfeek Barhom, Fares Fares, Mohammad Bakri, 126 min

Adam wächst als Sohn eines einfachen Fischers in der ägyptischen Provinz heran. Doch es zieht ihn weg von dem strengen, gottesfürchtigen Zuhause. Als er ein Stipendium für die al-Azhar-Universität in Kairo erhält, sieht er seine Gelegenheit gekommen. Fasziniert und überfordert durchstreift er den Campus und versucht, die komplexen Strukturen im Machtzentrum des sunnitischen Islam zu durchschauen. Sein Kommilitone Zizo zeigt ihm die Welt außerhalb der altehrwürdigen Mauern. Doch als Adam mit ansieht, wie Zizo brutal ermordet wird, gerät der junge Student zwischen die Fronten eines Machtkampfs. Der Groß-Imam ist tot, ein neues religiöses Oberhaupt soll gewählt werden und jede Partei versucht die Wahl zu beeinflussen. Die Strukturen aus Regierung und religiösen Führern in Ägypten sind komplex und wirken im ersten Moment überfordernd. Durch die Augen des Protagonisten wird aber auch das Publikum mit fortschreitender Lauflänge des Films hineingezogen. Hauptdarsteller Tawfeek Barhom bietet dabei eine willkommene Projektionsfläche für uns. Seine Perspektive erinnert an die des jungen Novizen in Umberto Ecos »Der Name der Rose«, eingangs unbedarft und unschuldig, aber am Ende erwachsen. Die dichte Inszenierung des schwedischen Regisseurs Tarik Saleh (»Die Nile-Hilton-Affäre«) macht den Gewinner des Drehbuchpreises in Cannes zu einem spannenden und außergewöhnlichen Politthriller. Lars Tunçay


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