anzeige
anzeige
Die rote Schildkröte

Die rote Schildkröte

Sprachlose Schönheit

F/B/J 2016, Anim., 80 min, R: Michael Dudok de Wit Ein kleines Ruderboot wird zum Spielball der Wellen, zerbricht und kentert. Das tosende Meer spuckt einen jungen Mann aus - auf einer entlegenen Insel, die fortan sein Heim sein wird. Zunächst versucht er noch, mit selbst gebauten Flößen das Eiland zu verlassen, doch etwas ist unter der Wasseroberfläche und zerstört seine Pläne immer aufs Neue. Als er bei seinem letzten Versuch auf eine große rote Schildkröte trifft, lehrt sie ihn, dass das Leben in Einklang mit der Natur weit mehr zu bieten hat als die Heimat, nach der er sich sehnt. Mit atemberaubenden Bildern erzählt der oscarnominierte Zeichentrickfilm seine berührende Geschichte ganz ohne Worte und lässt so viel Freiraum für Interpretationen. Der Niederländer Michael Dudok de Wit schuf bereits eine Reihe von Kurzfilmen und gewann mit »Fathers And Daughters« den Oscar. Irgendwann klingelte das Telefon. Am anderen Ende: die Verantwortlichen beim legendären Studio Ghibli. Sie fragten ihn, ob sie die Distributionsrechte für Japan haben können und ob er seinen ersten Langfilm mit ihnen produzieren möchte. Als de Wit wieder sprechen konnte, machte er sich an die Arbeit. Zehn Jahre später startet »Die rote Schildkröte« nun auch in unseren Kinos und trägt deutlich die DNA des japanischen Animationsstudios, ist aber eine einzigartige Mischung aus östlicher Mythologie und westlichem Zeichenstil. Die Figuren erinnern an die Filme des großen René Laloux. Einzelne Elemente wie die witzigen Krabben könnten direkt aus einem Ghibli-Film stammen. Ebenso die traumhaft schöne Musik von Laurent Perez del Mar. »Die rote Schildkröte« ist eine einzigartige, handgemachte Fabel, ein rares Juwel, voll Liebe in jeder Nuance. In Cannes erhielt er den renommierten Prix Un Certain Regard. Lars Tunçay


Weitere Empfehlungen