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Die Sterne

Die Sterne

24/7

24/7

»Du kannst es sagen, du kannst es tanzen!« Was bei der EP »Der Riss« im letzten Jahr schon angedeutet wurde, ist jetzt albumlange Wirklichkeit. Die Sterne machen Tanzmusik. War auf älteren Alben auch schon mal der ein oder andere Knaller dabei, ist 24/7 ein sich immer drehender Reigen aus Funk, Elektrobässen, House und jeder Menge Disco. »Wohin zur Hölle mit den Depressionen, ich geh in die Disko, ich will da wohnen.« Also ziehen wir da alle ein, 24 Stunden, 7 Tage die Woche. Um nicht nur mit dem Arsch zu wackeln und die Hände in die Luft zu reißen, sondern auch schön mitzugrölen. Lieder voller Paarreime. Ohrwürmer voller Lebenserklärungen. Textlich geht Gesellschaftskritik auch in einem Satz. »Es liegen tausend Leichen in der Stadt der Reichen.« Dass der hochgeschätzte Keyboardfreak Richard von der Schulenburg, dem man den Boogie doch immer schon anhören konnte, nicht mehr dabei ist, lässt aufhorchen, dafür groovt jetzt der Produzent, DJ und Musiker Mathias Modica mit. Und lässt die Sterne wandeln. Kraft, Convenience und neue Pläne besingen sie und leben sie gleich aus. Die Zeiten des gitarrenrockigen Geheules im Sinne dessen, was man einst Hamburger Schule nannte, sind längst vorbei. Heute kann man sogar sein Scheißpasswort tanzen. Und nur die Fans, die sich die limitierte CD mit den zwei Bonustracks kaufen, kriegen noch mal die Akustikgitarre zu hören, wenn Frank Spilker das spießige Glück besingt. Ob eine große Wohnung, frischer Kaffee und ficken ohne Kondom nun das große Glück darstellen, sollte man in einer eigenen Songrezension noch einmal ausdiskutieren, aber stattdessen kann man auch einfach in den Morgen feiern. Juliane Streich


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