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Brigitte calls me Baby

Brigitte calls me Baby

The Future is our Way out

The Future is our Way out

Angeblich geht der Name der fünfköpfigen Band aus Chicago auf einen Briefwechsel des jugendlichen Wes Leavins mit Leinwandgöttin Brigitte Bardot zurück. Das passt ebenso zum großen Narrativ wie die Beteiligung des Sängers am Musical »Million Dollar Quartet«, in dem es um das Treffen zwischen Elvis, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis und Carl Perkins 1956 in einem Studio geht. Mit dem Musical ging Leavins sieben Monate auf Tour und lernte Dave Cobb kennen, neunfach Grammy-prämierter Produzent. Cobb gewann Leavins für den Soundtrack des Films »Elvis« von Baz Luhrmann und produzierte schließlich auch das Debüt von Brigitte calls me Baby, der Band die Leavins mit seinen Mitstreitern in Chicago gegründet hatte. Eine erste EP erschien bereits im Herbst letzten Jahres; wie die übrigen nun auf »The Future is our Way out« versammelten Stücke im legendären RCA-Studio in Nashville aufgenommen. In ihren Songs verbinden die fünf die üppige Romantik des Pop aus der Mitte des Jahrhunderts mit der frenetischen Energie und Intensität des Indierocks der Jahrtausendwende. Cobb lässt der Musik Luft. Da bleibt mal eine Gitarre, mal ein Schlagzeugrhythmus stehen. Über allem schwebt der hymnische Gesang von Leavins, dem Crooner, dessen Timbre an Morrissey erinnert, aber mehr noch an Elvis Presley und Roy Orbison, mit deren Musik er aufwuchs, ebenso wie mit den Songs der New Romantics. All das vermischt das Quintett zu einer nicht wirklich homogenen, aber stets melodiefixierten Melange. Da ist für jeden Pop-Aficionado was dabei. Und nicht zuletzt für alle Smiths-Fans, die sich zu Recht von Morrissey abgewandt haben. Lars Tunçay


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