Ghost Dubs
Damaged
Damaged
Dub hat per se etwas Raum Schaffendes, wenn die Elemente in Hall fallen oder die Delays zwischen Talwänden fliegen. Die massiven und zugleich skelettierten Geisterdubs von Michael Fiedler – der auf mehr als zwanzig Jahre Produzenten-Sein blicken kann und zuletzt vor allem als Jah Schulz Respekt sammelte – rollen dabei schon dem Namen nach im vibrierenden Dunklen und walzen über eine verfinstert karge, anscheinend schwer beschädigte Landschaft. Dabei treffen die abstrakteren Momente der letzten Jah-Schulz-LPs auf die minimalistischen Soundscapes, die er unter bürgerlichem Namen veröffentlicht – verfeinert mit urbanen Dub-Ästhetiken aus der Hardwax-Schule: Chain Reaction, Basic Channel, Rhythm & Sound oder Pole aka Stefan Betke, der hier auch gemastert hat. Gekrönt wird das Ganze von jener Bass-brutalen Unerbittlichkeit und klanglichen Schärfe, die von Pressure-Produkten erwartet werden darf, ganz im sensualistischen Sinne der Hardcore-Attitude des Label-Masterminds Kevin Martin aka The Bug. Dystopie-Dance der Saison! Alexander Pehlemann