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Dirty Dishes / Frau Lehmann

Dirty Dishes / Frau Lehmann

Gewäsch

Gewäsch

Na, Bock auf einen Deep-Dive in Esoterikgewässer? Wie ein roter Faden schlängelt sich das Thema »Naturheilquelle« flussaufwärts durch die EP »Gewäsch« von Dirty Dishes aka Jan Müller und Rasmus Engler sowie dem Leipziger Quartett Frau Lehmann. Gleich der Titel sagt ganz charmant: Es geht nicht einfach nur um Wasser, sondern auch um nicht ernst zu nehmendes Gesabbel. In sechs (kurzen) Stücken, insgesamt kaum 15 Minuten, verhandeln sie Wasserfilter, rechtsdrehendes Urwasser und den Naturheilkundler Johann Christian Senckenberg – also alles, was das Esoteriker-Herz höher schlagen lässt. Sie sagen dabei sehr bestimmt »Urwasser – Nein!«, tun dies aber auch so charmant-freundlich, dass kein mahnender Zeigefinger befürchtet werden muss. Mit der Dirty-Dishes-typischen Freude an musikalischen Dada-Collagen experimentiert das Projekt um Jan Müller und Rasmus Engler auch auf »Gewäsch«. Sie basteln Stücke aus Rezitationen und Sprechgesang, untermalt von Hall und Verzerrungen. Ein absolutes Match ist das mit dem Pop-Faktor, den Frau Lehmann mitbringen. Immer mit dabei sind auch die smarten Wortspiele, die schon im Titel der EP aufblitzen. Da ist noch der Tintenfisch, der mit Löschpapier vielleicht ruhig zu stellen ist. Oder die Überlegung, sich mal flussaufwärts gegen den Strom treiben zu lassen. Ein Schelm, wer nur Dada dabei denkt. Diese Form der kritischen Diskussion ist doch eine sehr adäquate Alternative zum Rumgetrolle im Internet. Kerstin Petermann


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