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Driveways

Driveways

Festgefahren

USA 2019, 83 min, R: Andrew Ahn, D: Lucas Jaye, Hong Chau, Brian Dennehy Was wissen wir schon über unsere Nachbarn? Über das, was sich hinter der Tür verbirgt? Ihre Einsamkeit, die seelischen Abgründe. Del (Brian Dennehy) teilte sich eine Einfahrt mit April, doch mehr als ein paar Worte wechselte er nie mit der mächtigen Asiatin. Selbst ihre Schwester Kathy (Hong Chau) kannte sie kaum. Als sie mit ihrem achtjährigen Sohn Cody (Lucas Jaye) anreist, um das Haus ihrer Schwester auszuräumen, erwartet sie eine Überraschung jenseits der Veranda: Das Haus ist mit Müll vollgestopft, im Bad eine Katze verendet. Kathy macht sich alleine daran, das Haus zu entrümpeln. Cody treibt sich währenddessen in der Nachbarschaft herum und freundet sich mit Korea-Kriegsveteran Del an, dessen Leben auf der Stelle tritt. Behutsam schildert Regisseur Andrew Ahn die Begegnung der drei einsamen Charaktere. In ruhigen, unaufgeregten Szenen erzählt er viel über die Menschen der Vorortsiedlung, über Einsamkeit, Armut und das Altern. Dabei kann er auf ein starkes Ensemble bauen. Hauptdarstellerin Hong Chau (»Downsizing«) verkörpert die alleinstehende Mutter mit einer schroffen Selbstbestimmtheit. In seiner letzten Rolle spielt Brian Dennehy den alten Del als Durchschnittstypen, dessen Vita die von Millionen Amerikanern ist. »Driveways« ist eine herzerwärmende Perle des amerikanischen Independentkinos, beseelt vom Geiste asiatischer Kinokunst. Lars Tunçay


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