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Eva Klesse Quartett

Eva Klesse Quartett

Stimmen

Stimmen

Die Welt ist laut. So laut, dass leise Stimmen darin zumeist kein Gehör finden und somit untergehen. Anders ist das auf dem neuen Album »Stimmen« des Eva Klesse Quartetts, das sich zum Ziel setzt, das Volumen des Leisen und Unscheinbaren zu erhöhen. Die darauf enthaltenen 13 Stücke drehen sich in drei Kapiteln um Geschichten, die von gesellschaftlichen Umbrüchen, von Widerstand, Träumen und gescheiterten Utopien handeln. Dafür hat die Schlagzeugerin und Bandleaderin ihre Band mit Evgeny Ring (Saxofon), Philip Frischkorn (Piano) und Marc Muellbauer (Bass) um die Gäste Michael Schiefel (Stimme), Zuza Jasinska (Stimme) und Philipp Rumsch (Sound-Design, Electronics) erweitert – und mit ihnen auf Texte von Carolin Emcke, Ellen Hellwig, Yulia Tsvetkova und anderen zurückgegriffen. Diese werden zumeist in Spoken-Word-Manier von Klesse selbst vorgetragen. Musikalisch aufgelockert wird das Album durch wiederholte chorale Passagen sowie charakteristische, aber nie überbordend wirkende Solopassagen. Im Laufe des Albums entwickeln die Stücke so einen Sog, der gleichermaßen beruhigend wie begeisternd wirkt und dem man sich kaum zu entziehen vermag. »Es ist alles geliehen – aus Büchern, aus Erzählungen, aus der Geschichte«, heißt es im eröffnenden »Equatation (Intro)«. Das stimmt! Doch am Ende des Albums transzendieren sich die geliehenen Einzelstimmen, so dass sie nicht mehr separiert voneinander stehen, sondern ein neues, großes Ganzes ergeben. Luca Glenzer


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