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Forever Young

Forever Young

F 2022, R: Valeria Bruni Tedeschi, D: Nadia Tereszkiewicz, Sofiane Bennacer, Louis Garrel, 126 min

Regisseurin Valeria Bruni Tedeschi besinnt sich in »Forever Young« auf ihre eigene Zeit am Théâtre des Amandiers im Pariser Vorort Nanterre in den achtziger Jahren. Der Film folgt drei Schauspielstudierenden, die mit großen Hoffnungen ihre Ausbildung starten. Ein Großteil der Handlung dreht sich um die destruktive Affäre zwischen Stella und Etienne. Sie ein schönes, naives Naturtalent, er gequälte Künstlerseele voller selbstzerstörerischer Impulse. Diese altbekannte Dynamik zwischen überholten Stereotypen ist möglicherweise bewusst gewählt, schließlich blickt der Film auf ein lange vergangenes Jahrzehnt, allerdings wirkt das Endergebnis eher staubig-frustrierend als rührend-nostalgisch. Dazu kommt das Pathos, mit dem jede Szene überladen scheint. Nichts, was diese jungen Menschen erleben, ist banal. Und das nicht im handlungstragenden, sondern im anstrengenden Sinne. Das Zuschauererlebnis ist geprägt durch den Impuls, die Charaktere anzuflehen, das alles und vor allem sich selbst doch bitte nicht so ernst zu nehmen. Darüber trösten auch die schönen Bilder nicht hinweg, die »Forever Young« bietet: Denn das Skript entbehrt jeglicher Rechtfertigung dafür, diese über stattliche zwei Stunden zu zeigen. Als Musikvideo hätte das Werk vermutlich Potenzial, in seiner jetzigen Form wirkt es durch seine theatralische Überfrachtung wie missglückte Satire. LAURA GERLACH


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